Raum und Zeit

Der Raum und die Zeit sind meine größten Feinde, denke ich manchmal. Gegen sie gilt es, mich zu behaupten. Wieviel Raum und Zeit braucht ein Autor, um in ihnen seine Sprache zu finden?

Gestern war ich draußen am See, und das war wesentlich mehr Raum als üblich, den ich mir da gegönnt habe. Aber im Vergleich zum Erdenraum, zum Weltraum – was ist das denn für ein winziger Raum, wenn ich zum See rausfahre? Doch im Vergleich zum Raum, den eine Ameise durchschreitet, ist es ein riesiger Raum, wenn ich mich fünfzig Kilometer von München entferne. Unendlich groß und unendlich klein sind die zwei Pole, die ich als Mensch in ihrer Dimension niemals begreifen werde.

Die Zeit ist die Diva, gegen die ich immer anschreibe. Ständig und gnadenlos vergeht sie, und was vor einer Minute noch wahr war, kann jetzt schon eine Lüge sein.