Der Boden war uneben und hart zu bekehren, wir waren im alten Theater, um die Vorstellung vorzubereiten, ich mochte das alte Theater, meine tiefsten Träume offenbarten sich in ihm sobald ich es betrat, vor allem wenn ich seine Bühne betrat, jedenfalls glaubte ich das zu spüren, trotzdem hatten wir das Problem, das der alte unebene Bühnenboden hart zu bekehren war, ich drückte Lebski den Besen in die Hand, ich wusste nicht, ob er verstanden hatte, was ich von ihm wollte, es schien so, als habe er es verstanden, denn er begann den Boden zu bekehren, es sah nach nutzloser Tätigkeit aus, wie er mit dem Besen ruckelnd den unebenen Boden entlangschleifte, es war ein Staubaufwirbeln und kein Saubermachen.
Ich musste nochmal weg, Requisiten besorgen, die mir erst jetzt eingefallen waren, diese Requisiten waren unbedingt notwendig, um den Abend im alten Theater zu einem gelungenen zu machen, also sagte ich zu Lebski: Ich setze auf dich, dass du den Boden ordentlich bekehrst! Ich gehe derweil in die Stadt, um Requisiten zu besorgen.
Du setzst auf mich? fragte Lebski. Was soll das heißen?
Dass ich mich auf dich verlasse.
Ich verließ also Lebski, um in der Stadt Requisiten zu besorgen. Die Spätherbstsonne hatte einen Weg durch den Hochnebel gefunden und bestrahlte sanft die alten steinernen Gassen. Ich schritt federleicht dahin, mit einer Leichtigkeit, die das Leben wie einen Traum erscheinen ließen. Ich wandelte hoch zur Burg, wo ich die sonnenbeschienenen Dächer der Stadt betrachtete. Oben bei der Burg beschloss ich, die Requisiten doch nicht zu besorgen. Sie kamen mir plötzlich überflüssig vor. Ich würde den Abend gänzlich ohne Requisiten bestreiten, Requisiten würden nur ablenken von dem, was ich an diesem Abend erzählen will, ich würde mich auf mich beschränken, und auf mein wunderbares Leben, das mir alles gibt, was ich brauche.
Doch machte ich mir plötzlich Sorgen, dass Lebski mich nicht richtig verstanden hat, ich muss klareres Deutsch mit ihm sprechen, sagte ich zu mir, eindeutige Ansagen machen, obwohl ich ein Freund der Doppeldeutigkeiten bin, mit diesem Entschluss ging ich zurück ins alte Theater, wo Lebski, mit dem Besen in der Hand auf unbekehrtem Bühnenboden stand und mich mit folgenden Worten empfing: Erst hast du dich mich verlassen, und jetzt, bitte, setzt du dich auf mich.
Ich wusste nicht, was er meinte, seine Worte waren voller Doppeldeutigkeiten, was ich schön fand, genau dafür mochte ich Lebski, dass er die Sprache mit seinen Doppeldeutigkeiten bereicherte. Das einzig Eindeutige war, dass der Abend im alten Theater auf unbekehrtem Bühnenboden stattfinden würde, was mich zu dem Entschluss führte, den Abend gemeinsam mit Lebski auf unbekehrtem Boden zu bestreiten.