Die Gründe, die mich in die zweitgrößte Stadt Deutschlands führten, sind im Grunde nicht wichtig, es ging lediglich um die schnellstmögliche Beförderung eines Automobils, und das geht immer noch am schnellsten mit einem Fahrer am Steuer desselbigen, also setzte ich mich ans Steuer des besagten Automobils und fuhr nach Ingolstadt, der Motor generierte thermische Explosionen in hoher Dichte, das Getriebe übertrug diese explosive Energie auf die Räder, was mich schnell nach Ingolstadt beförderte, das auf der nördlichen Halbinsel Oberbayerns liegt, umgeben von Niederbayern, der Oberpfalz, Mittelfranken und Schwaben, die Grenzen Bayerns verschwimmen in Ingolstadt, der Freistaat in Anarchie, jedenfalls war ich schnell in Ingolstadt, im Norden Ingolstadts, um genau zu sein, doch kaum angekommen, musste es plötzlich nicht mehr schnell gehen, ich hatte das Automobil geparkt am geteerten Parkplatz in der knallenden Sonne, ich stand neben ihm und hörte das Knistern der Karosserie, das Erholen von der rasanten Fahrt, heiß, heiß, Abkühlung notwendig und nicht möglich, ich wartete und wartete, der Empfänger des Automobils kam nicht, ich stand zwischen hohen, abweisenden Gebäuden hinter Zäunen, hoch geheim schien alles, ich wagte nicht einmal, das Automobil zu fotografieren, aus Angst, dabei selbst fotografiert und belangt zu werden, ich dachte, wohl um mich abzulenken von dieser Drohkulisse, an die größte Stadt Deutschlands, an Darmstadt, größer als Ingolstadt, weshalb Ingolstadt nur die zweitgrößte Stadt ist, ich bin noch nie in Darmstadt gewesen, doch: einmal, doch ich habe Darmstadt nur durchfahren, mit einem Automobil, das zählt nicht, zumindest nicht in meiner Rechnung, endlich kam der Empfänger des Automobils, er nahm Schlüssel und Papiere entgegen, hektisch, konspirativ, jetzt ging plötzlich alles wieder schnell, ich grüßte und ging, der Gruß war grußlos, ein Wort ohne Wert, wir mochten uns nicht, wir hatten keinen Grund uns zu mögen, jeder in Eile zu anderen Dingen, ich zu meinem Zug, der mir trotz der Eile vor der Nase davonfuhr, er hatte mich zu lange warten lassen, der Empfänger des Automobils, natürlich konnte er nicht wissen, dass ich nach einer rasanten Fahrt immer noch in Eile war, dass er durch sein Michwartenlassen mich den Zug verpassen ließ, ich glaube, er fährt nur Automobil, nie Zug, er kennt nicht das Gefühl des Zugverpassens, ich verließ den Steig an den Schienen, was nun in dieser trostlosen Welt, da sah ich einen Bus, Fahren Sie zum Hauptbahnhof? – Ja, auch, ich stieg in den Bus, verließ das weite Industrieareal mit seinen hohen, abweisenden Gebäuden hinter Zäunen, die enge Innenstadt Ingolstadts, in die der Bus fuhr, wirkte wie eine Befreiung, erst recht die Überquerung der Donau, südlich der Donau liegt der Hauptbahnhof, dort angekommen stieg ich aus dem Bus, ich überlegte nun, ob es passend wäre, nach Darmstadt weiterzufahren, während dieser Überlegungen fuhr ein ICE nach Düsseldorf ein, im übrigen das größte Dorf Deutschlands, doch ich ließ diesen ICE ohne mich abfahren, ich verwarf auch die Idee, nach Darmstadt zu fahren, ich hatte genug von Städten und Dörfern, mögen sie auch noch so groß sein, ich setzte mich in einen Zug nach München, nach dorthin, von wo ich das Automobil nach Ingolstadt gefahren hatte.