ein Aufruf des bayrischen Ministerpräsidenten Markus S.
Liebe Mitbürgerinnen und vor allem -bürger, wieder einmal wende ich mich in dieser schwierigen Zeit an Sie, diesmal mit einer besonderen Bitte: Besuchen Sie Bordelle! Die besondere Situation, in der wir uns befinden, erfordert besondere Aufmerksamkeit, erfordert, die Aufmerksamkeit auch dahin zu richten, wo wir sie bisher nicht hingerichtet haben: Hier in Bayern, in unserem schönen Land, wo der Stand der Ehe besonders hochgehalten wird, möchte man meinen, dass Bordelle nicht notwendig seien. Doch die Krise hat uns eines Besseren belehrt. Die Krise hat die scheinbar so solide Institution der Ehe ins Wanken gebracht, es herrscht größere Unzufriedenheit als sonst in ehelichen Partnerschaften – Stichwort häusliche Gewalt – und ich habe daher eine Expertengruppe einberufen, die sich mit diesem Thema befasst hat. Diese Expertengruppe kam zu dem einhelligen Ergebnis, dass Bordellbesuche für Ehemänner zwingend erforderlich sind, um die Ehe aufrechtzuerhalten beziehungsweise ihren äußeren Schein zu wahren, ja, obwohl die Scheinehe verboten ist, bestehen viele Ehen scheinbar nur zum Schein. Ich bitte Sie um Verständnis, dass ich auf diese Problematik der Scheinehen momentan nicht näher eingehen kann, wichtig erscheint mir im Moment, dass wir alle zusammenhalten, um diesen Schein zu bewahren, und deshalb noch einmal: Besuchen Sie Bordelle!
Ich habe mich vor Ort überzeugt und war begeistert, wie die Hygienestandards eingehalten werden, ja, ich weiß, und da bin ich ganz ehrlich, Sex mit Maske ist lästig, aber es geht im Moment nicht anders, ich bitte Sie – zusätzlich zum Tragen einer Maske und den sonstigen mittlerweile selbstverständlichen Hygienevorkehrungen – möglichst solche Stellungen zu wählen, bei denen die Gesichter maximal weit entfernt sind, wie etwa Doggy oder 69, mir ist bewusst, es entspricht mehr unserem christlich-sozialen Ideal, sich dabei ins Gesicht zu sehen, aber außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen, und ganz ehrlich: Auch Stellungen wie Doggy oder 69 können Spaß machen, ich denke, ich spreche da aus Erfahrung.
Außerdem möchte ich allen Bordellbediensteten danken, sie arbeiten wirklich hochprofessionell, ich durfte mich davon überzeugen, und sie leisten einen nicht zu unterschätzenden Beitrag für unsere christlich-soziale Wertegemeinschaft. Deshalb noch einmal: Klatschen alleine reicht nicht für diese Menschen, die sich in dieser Krise ganz in den Dienst unserer Gesellschaft stellen – besuchen Sie unsere schönen bayrischen Bordelle, damit diese auch in Zukunft ihre gesellschaftlichen Funktionen erfüllen und wir unsere Schein…, nein, was red ich da: Unsere Ehen aufrechterhalten können!