Sie tanzen zur Musik. Ich stehe am Rand und gehe nicht hinein, zu ihnen und zur Musik. Ich sträube mich. Ich suche nach einem Grund, nicht zu ihnen hineinzugehen, aber es gibt keinen. Wo ist das Problem, denke ich mir, aber es gibt keines. Was mache ich nur?
Aus Rilkes Liebes-Lied:
… alles, was uns anrührt, dich und mich,
nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich,
der aus zwei Saiten eine Stimme zieht.
Auf welches Instrument sind wir gespannt?
Und welcher Geiger hat uns in der Hand?
O süßes Lied.
Ich will wissen, wer der Geiger ist. Er scheint das Problem zu sein, weil er einen so gewaltsam da hineinzieht. Ich bin wütend auf ihn.
Doch nach dem Geiger zu fragen, heißt das nicht zu sagen: Wo ist das Problem? Nach dem Geiger zu fragen anstatt mit ihm mitzuschwingen, heißt das nicht: Ich sträube mich, werde unrund, arrhythmisch und disharmonisch? Ich schaffe ein Problem, weil ich es unbedingt benennen will.
Jetzt endlich: Ich gehe hinein, schwinge mit und tanze mit ihnen. Da ist eine Harmonie und Resonanz, die ich vorher nicht geahnt habe, weil ich so mit der Suche des Problems beschäftigt war.