Als Entwicklungsingenieur für Verbrennungsmotoren, Fachbereich Dieselaggregate, habe ich gestern noch im Betriebschor – zur Hebung der Arbeitsmoral – Danke für meine Arbeitsstelle gesungen. Heute bin ich mit einem eigens bereitgestellten Bus unterwegs zur Agentur für Arbeit, da eine Restrukturierung leider die Kündigung einer ganzen Busladung von Personen notwendig gemacht hat.
Um bald wieder dankend im Chor der Beschäftigten singen zu können, blättere ich in der Agentur eine Broschüre durch, in der es um alternative Berufsfelder geht. Dabei fällt mir der Beruf des Misters auf. Es steht geschrieben:
Mister sind überwiegend in landwirtschaftlichen Betrieben tätig und auf die Beschäftigung mit Mist spezialisiert. Meist beschäftigt sich ein Mister mit Mistlogistik, also mit Fragen wie: Wo wird der Mist erzeugt? Wo soll er kompostiert werden? Wie wird seine Weiterverwendung garantiert und effizient ermöglicht? Bei diesen Fragestellungen reicht das Aufgabengebiet eines Misters heutzutage weit über den traditionellen Misthaufen hinaus.
Neueste Entwicklungen haben das Aufgabenfeld eines Misters über logistische Fragestellungen hinaus erweitert. Der Mister ist heute oft auch an der Gesundheits- und Nahrungssteuerung der misterzeugenden Tiere beteiligt, indem er den Mist untersucht und daraus wertvolle Rückschlüsse auf die Gesundheit der Tiere zieht. Er kann über den Mist feststellen, wie sich die Tiere ernährt haben und wertvolle Hinweise geben, ob die Ernährung beibehalten oder eventuell geändert werden soll.
In sehr großen landwirtschaftlichen Betrieben gibt es innerhalb des Berufsfelds des Misters noch weitere Spezialisierungen, wie etwa den Schweinemister oder den Kuhmister. Äußerst begehrt sind Stellen als Rossmister in Reitställen, da der Rossmist traditionell als hochwertigster Mist gilt. Der Umgang mit ihm geht daher mit einer entsprechenden Reputation einher.
Da der Beruf des Misters gegenwärtig ungemein populär ist, bezeichnen städtische Verwaltungen, die Mitarbeiter für Kanalisation und Abfallentsorgung suchen, diese neuerdings als Menschenmister. So vereint der Beruf des Misters Tradition und Moderne und bietet viele Entwicklungsmöglichkeiten.