Vor kurzem habe ich bei einem spontanen Konzert unter Freunden den Klassiker Griechischer Wein von Udo Jürgens zum besten gegeben. In den Tagen danach dachte ich mir, dass dieser Klassiker einer Auffrischung bedarf, einer Aktualisierung. Denn das Fremden-Thema, das im Orginal-Text besungen wird, ist aktueller denn je. Und außerdem soll es nicht immer nur um die Fremden gehen, sondern auch um die Deutschen und wie die sich damit fühlen.
Ich habe deshalb einen neuen Text geschrieben. In dieser neuen Version gerät ein offensichtlich integrationswilliger aber auch leichtsinniger Asylant in eine Kneipe, in der Rechtsradikale herumhängen:
Volksdeutsches Bier Es war schon dunkel als ich mit Asylanten heimwärts ging. Da war ein Wirtshaus aus dem das Licht noch auf den Gehsteig schien. Ich hatte Zeit und mir war kalt, drum trat ich ein. Da saßen Männer mit roten Augen und mit Glatzen da, und aus der Jukebox erklang Musik die furchterregend war. Als man mich sah, stand einer auf, schlug auf mich ein. CHORUS Volksdeutsches Bier ist so wie das Blut der Erde, Burschi bleib hier! Und wenn ich dann aggro werde, liegt es daran, dass ich immer träum dich zu verhaun, komm, lass dich haun! Volksdeutsches Bier und die altvertrauten Lieder, Burschi bleib hier! Denn ich fühl die Sehnsucht in mir, dich zu verhaun, und darauf mein Ego aufzubaun, lass dich haun! Und dann erzählten sie mir von blauen Augen, blondem Haar. Und von dem Führer der ein Kind von deutschen Eltern war. Und von dem Krieg, der Deutschland als Verlierer sah. Sie sagten sich immer wieder irgendwann sind wir zurück! Und solche wie dich brauchen wir bestimmt nicht auf dem Weg ins Glück. Sie standen auf und schlugen alle auf mich ein. CHORUS
Die AfD hat sich bereits bei mir gemeldet und will das Lied mit dem neuen Text zur offiziellen Parteihymne machen. Stop, so war das nicht gemeint! Ich habe vergessen, dass es eine Welt gibt, die komplett ohne Ironie auskommt. Und dass Satire keine Chance mehr hat gegen die Realsatire von Trump & Co.
Original von Udo Jürgens